Die vergangene Woche zeigte sich zunächst freundlich. Die Aktienbörsen konnten sich erholen. Am Donnerstag wurde die aktuelle Inflationsrate von 7,5% in den USA veröffentlicht. Insbesondere Äußerungen eines Notenbankmitglieds führten zur Verunsicherung am Markt. Aufgrund der möglichen Eskalation im Ukraine-Konflikt gingen die Börsen dann am Freitag im Späthandel erneut auf Talfahrt. Sichere Häfen wie Gold und US-Staatsanleihen wurden gesucht. Der Gesamtmarkt befindet sich weiterhin in einem sehr unsicheren Umfeld.
Wochenausblick:
Die kurzzeitig positive Tendenz an den Aktienmärkten hat sich wieder eingetrübt. Der amerikanische S+P 500 hat die 200-Tagelinie zum Handelsschluss unterschritten. Dies könnte bedeuten, dass der Markt demnächst in einen längeren Abwärtstrend übergeht. Dies ist jedoch zum jetztigen Zeitpunkt unklar. Der DAX befindet sich immer noch am unteren Rand der Seitwärtsphase und zeigt keine stabile Tendenz. Nach der 16-Wochenstrategie steht eine weitere Woche mit freundlichen Kursen aus. Es ist also möglich, dass der DAX nochmal Anlauf in Richtung der 15.600 Punkte nimmt. Dies ist für die nächste Woche mein Favoritenszenario.
Trotz der enormen Belastungen zeigen sich die Weltbörsen recht robust. Dies ist auch am Volatilitätsindex (VIX) abzulesen (s.Abb.1). Dieser befindet sich eher im neutralen Bereich, signalisiert also keine Panik. Wie aus der Abbildung gut zu entnehmen ist, lag dieser während des Ausbruchs der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 deutlich höher.
Entscheidend für die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten wird sein, welche konkreten Maßnahmen die amerikanische Notenbank ergreifen wird. Der Markt braucht hier Klarkeit. Möglicherweise wissen wir da am Mittwoch etwas mehr, wenn das Protokoll der Notenbanksitzung veröffentlicht wird.
Sehr spannend finde ich, dass aktuell auch die Kurse bei inflationsgeschützten Anleihen zurückgehen (s.Abb.2). Dies ist ein Zeichen, dass Investoren eher von einem Rückgang der Inflation ausgehen.
16-Wochenstrategie: Am Montag beginnt die 15.Woche. Dies ist tendenziell eine freundliche Woche mit steigenden Kursen.
Fazit:
Trotz des Dämpfers vom Donnerstag und Freitag halte ich es für möglich, dass sich die Kurse in der kommenden Woche wieder erholen können. Einiges spricht dafür. Jedoch können negative Überraschungen den Markt jederzeit auch noch ein Stück nach unten ziehen. Wichtig ist in solchen Marktphasen, sich eher defensiv und ruhig zu verhalten. Der langfristige Investor hält an seiner Strategie fest und versucht nicht, den Markt in irgendeiner Form zu timen. Selbst gute „Trader“ haben es in solchen Marktphasen schwer und laufen in Gefahr, durch zuviel Aktionismus Geld zu verlieren. Ruhe bewahren ist das Gebot der Stunde!


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