Der Fondsmanager Jens Erhardt stuft die geldpolitische Wende in den USA als kritisch ein. In einem Interview mit dem Handelsblatt erwartet er ein schwieriges erstes Halbjahr für Aktien, sofern die amerikanische Notenbank den Stopp der Anleihenkäufe sowie die anvisierten fünf Zinserhöhungen durchsetzt. Das Jahr 2022 könnte aber dennoch im Plus enden, da es in den USA auch ein Wahljahr sei. Daher könnte die Notenbank im zweiten Halbjahr nicht ganz so hart durchgreifen. Aktuell seien europäische Werte im Vergleich zu amerikanischen niedriger bewertet. Gute Chancen gibt es zur Zeit in den Bereichen Rohstoffe, Versorger und Finanzen. Tiefe Bewertungen und hohe Dividendenrenditen kämen hier zusammen.
Wochenausblick:
Die Aktienmärkte zeigen sich weiter volatil. Die geldpolitische Wende setzt auch Anleihen weiter unter Druck. Der amerikanische S+P 500 hat die 200-Tage-Linie in der vergangenen Woche zurückerobert und konnte sich auch zum Wochenschluss darüber halten. Der Dax befindet sich am unteren Rand der Seitwärtsrange vom April 2021. Um die 15.000 Punkte besteht eine Unterstützungszone. Von hier besteht in der nächsten Woche wieder Aufwärtspotenzial. Falls jedoch diese Marke nachhaltig unterschritten werden sollte, könnte ein erneuter Verkaufsdruck entstehen.
Die 16-Wochenstrategie geht am Montag in die 14.Woche. Dies ist eine freundliche Woche mit tendenziell steigenden Kursen.
Fazit: Solange die Unsicherheiten anhalten, wird es für die Aktienmärkte schwierig, wieder in einen stabilen Aufwärtstrend überzugehen. Die Chancen auf kurzfristig anziehende Kurse in der nächsten Woche sind jedoch gut. Hier steht zunächst das Anlaufen der blauen 200-Tagelinie im Vordergrund. Danach könnte es sogar wieder in Richtung der 16.000 Punkte-Marke gehen.

Quelle: Handelsblatt, 06.02.2022
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