Warum die Deutschen gerade jetzt Lust auf Aktien bekommen?!

Wer hätte das denn vor einem halben Jahr noch gedacht? Es ist aber wahr: Die Aktie ist endlich wieder salonfähig in Deutschland geworden. Für mich als Berater ist es ein gutes Zeichen, wenn die Menschen jetzt vermehrt auf mich zukommen und mit mir über ihre Geldanlage sprechen wollen. Das war wirklich nicht immer so, denn traditionell ist Deutschland eher ein Land, in dem sich reißerische Buchtitel von sogenannten Börsencrash-Propheten gut verkaufen lassen. Doch der Corona-Crash vom Frühjahr hat ein dramatisches Umdenken der Deutschen bei ihrer Geldanlage ausgelöst. Mittlerweile steht der Buchklassiker „Rich Dad, Poor Dad“ von Robert Kiyosaki auf der Bestsellerliste. Hier wird eindrucksvoll beschrieben, wie negativ sich mangelndes Geldwissen auswirkt. Nicht der Crash führe in die Armut, sondern die überzogene Risikoscheu.

In einem früheren Blogartikel hatte ich bereits berichtet, dass gerade jüngere Menschen während des Lockdowns die Börse für sich entdeckt hatten. Doch nun berichtet auch die WELT AM SONNTAG davon, dass deutsche Sparer so viele Aktien bzw. Fonds erworben haben wie seit Langem nicht mehr.

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Woher kommt diese kleine Anlage-Revolution?

Diese Frage ist sicher berechtigt, gelten die Deutschen doch traditionell als eher risikoscheu. Dementsprechend liegt weiterhin der Großteill des liquiden Vermögens in Bankeinlagen (z.B. Giro -oder Sparkonten) und Versicherungen. Doch bei diesen Sparformen gibt es schon seit Jahren so gut wie keinen Zins mehr für das Geld und zudem wird den Bundesbürgen jetzt mehr und mehr bewusst, dass sie teils auch Versicherungen mit hohen Kosten besparen. Unter Berücksichtigung der Inflation entsteht damit am Ende ein realer Verlust. Damit lässt sich weder die Kaufkraft der Vermögens erhalten noch ein nennenswertes finanzielles Polster für die Zukunft aufbauen.

Die Einsicht, dass sich daran auch in der Zukunft nicht viel ändern wird, scheint nun angekommen zu sein. Denn im ersten Quartal dieses Jahres, also genau zur Krisenzeit, haben die Deutschen ihre Risikobereitschaft erhöht und es ist fast doppelt so viel Geld in Aktien bzw. Aktienfonds als im Vorjahr geflossen. Professor Weber von der Universität Mannheim sieht sogar eine „Generation Sparplan“ heranwachsen. Denn insbesondere jüngere Leute würden vermehrt Sparpläne auf Aktienfonds abschließen.

Dieser Mut hat sich nun auch teilweise schon gelohnt. Gerade diejenigen, die vor Kurzem mit dem Aktiensparen begonnen haben, haben bereits ordentliche Gewinne in ihren Depots. Denn mittlerweile haben sich die Kurse prächtig erholt. Der DAX nimmt aktuell die alten Höchststände vom Beginn des Jahres wieder ins Visir. Für diejenigen allerdings, die bisher gezögert haben, stellt sich nunmehr die berechtigte Frage:

 

Lohnt es sich jetzt überhaupt noch einzusteigen?

Ja, natürlich! Denn an Aktien führt auf lange Sicht kein Weg mehr vorbei. Dies gilt jetzt noch viel mehr als vor Beginn der Corona-Krise. Die Notenbanken pumpen enorme Gelder in die Finanzmärkte. Mittlerweile werfen Anleihen kaum noch eine nennenswerte Rendite ab. Damit das eigene Geld überhaupt noch Rendite bekommt, ist ein höherer Aktienanteil vom Gesamtvermögen fast schon ein Muss. Den idealen Einstiegszeitpunkt mit Markttiming erwischen zu wollen, ist allerdings vergebliche Liebesmüh. Wer also einen langfristigen Anlagehorizont hat, der sollte eher heute als morgen investieren. Und vor allem das Anlagegeld breit streuen, damit ein Absturz wie jüngst bei der Wirecard-Aktie vermieden wird. Man muss ja nicht gleich alles auf einmal anlegen, sondern kann sich mit den unterschiedlichsten Strategien dem Markt nähern. Und genau hierbei kann Sie ein guter Berater unterstützen.

Quelle:

Welt am Sonntag, Nr. 34, 23.08.2020, Seite 35.

Wichtiger Hinweis:

Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Alle Angaben in diesem Artikel stammen aus eigenen Erfahrungen oder Quellen, die ich für vertrauenswürdig halte. Eine Garantie für die Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Wertentwicklungen in der Vergangenheit stellen keine Garantie für die künftige Wertentwicklung eines Finanzinstruments dar.

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