Über 2,5 Billionen Euro liegen derzeit unverzinst auf Tagesgeld- oder Girokonten in Deutschland. Dies ist eine enorme Summe und nur dadurch zu erklären, dass Sparer auf ein baldiges Ende der Niedrigzinsphase in Europa hoffen. Einige Volkswirte spekulierten auf Ende 2019. Doch am 18.06.2019 verkündigte die Europäische Zentralbank (EZB) nun, dass sie über weitere Zinssenkungen nachdenkt. Minuszinsen werden Realität. Wer sich zurzeit bundesdeutsche Anleihen mit einer Laufzeit bis 2029 zulegen will, bekommt dafür aktuell einen Minuszins von 0,24%. Das bedeutet, dass ich als Anleger sogar noch Geld drauflegen muss, wenn ich in die vermeintlich sicheren deutschen Staatspapiere investieren möchte.
Als Anleger müssen Sie sich nun noch mehrere Jahre darauf einstellen, dass Sie für das Ersparte keine Zinsen bekommen. Experten rechnen nun mit einem ersten Zinsschritt der EZB nach oben nicht vor dem Jahr 2022. Es kann sogar passieren, dass Ihre Bank schon bald Strafzinsen für die Spareinlage veranschlagt. Damit ist es aktuell viel riskanter, das Geld auf dem Tagesgeldkonto zu lassen, anstatt es z.B. in einem globalen Aktienfonds zu investieren. Das ist nun seit Mitte Juni noch mehr bittere Wahrheit in Deutschland. Doch die gute Nachricht ist: Wenn einem diese aktuelle Entwicklung bewusst ist, dann kann auch etwas Sinnvolles dagegen unternommen werden. Eins ist natürlich auch klar: Noch länger Abwarten und Nichtstun macht überhaupt keinen Sinn.
Ein Gedanke zu „Ich habe einen großen Teil meiner Ersparnisse auf einem Tagesgeldkonto, bekomme aber dort so gut wie keine Zinsen für mein Geld. Wann wird sich das endlich ändern?“
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