Entspannt und gut abgesichert in den Ruhestand – Wie geht das?
In Deutschland werden aktuell 2,5 Billionen Euro so gut wie unverzinst als Barvermögen gehalten. In keinem anderen Industrieland der Welt wird so wenig in rentableren Anlageformen wie Aktien oder Immobilien investiert. Woran liegt das? Die Gründe sind vielfältiger Natur. Im angelsächsischen Sprachgebrauch gibt es den Begriff der „German Angst“. Damit ist gemeint, dass wir Deutschen als nicht sehr risikoaffin gesehen werden. Es herrscht allgemein nicht allzu viel Vertrauen in die Finanzbranche. Deutschland ist durch die negativen Folgen der Währungsreformen geprägt und die Finanzkrise rund um das Jahr 2008 ist vielen noch in nicht allzu guter Erinnerung.
In Geldfragen wird in Deutschland zudem sehr traditionsbewusst, aber leider oft nicht mehr zeitgemäß gehandelt: „Meine Eltern hatten ihr Geld in Bausparverträgen und Lebensversicherungen angelegt, also muss das auch gut für mich sein.“ Breite Bevölkerungskreise haben zudem nie eine konzeptionelle Finanzberatung erfahren. Die meisten Menschen kennen nur eine Beratung, die sich an einer Produktvermittlung orientiert. Ein ganzheitlicher Beratungsansatz, den nur eine Honorarberatung leisten kann, ist hierzulande noch weitgehend unbekannt.
In den nächsten Jahren wird die geburtenstarke Generation der Baby Boomer in Rente gehen. Vermögen werden vererbt, Auszahlungen von Lebensversicherungen finden statt. Dieses Geld wird dann erstmal gerne auf Giro- oder Festgeldkonten geparkt. Es herrscht ein hohes Sicherheitsbedürfnis vor, denn viele Themen der Ruhestandsplanung erscheinen ungelöst. Da wird oft „aus Sicherheit“ lieber erstmal gar nichts gemacht.
Sicherlich ist das Leben immer wieder von Überraschungen geprägt. Doch viele Themen können im Vorfeld besprochen und gelöst werden. Es geht hier zum einen um die Absicherung der bekannten Risiken wie z.B. bei Unfällen, Tod oder Haftpflichtschäden. Zum anderen geht es aber auch um andere, neu aufkommende Themenbereiche wie
- Erben und Schenken: Wie stelle ich sicher, dass mein Vermögen nach dem Tod wirklich so vererbt wird, wie ich es mir wünsche und vorstelle?
- Vorsorgevollmacht: Habe ich einen Bevollmächtigten eingesetzt, wenn ich durch eine Krankheit oder einen Unfall vorübergehend oder auf Dauer nicht geschäftsfähig sein sollte?
- Patientenverfügung: Habe ich für mich geregelt, wie das medizinische Personal im Notfall handeln soll?
- Steuerrechtliche Fragen: Habe ich mein Vermögen so aufgestellt, dass ich und die nachfolgende Generation nicht unnötig mit zu hohen Steuern belastet werden?
In der ganzheitlichen Ruhestandsberatung werden hier schon meist zielführende Hinweise gegeben. Im Einzelfall kann dann gezielt ein Rechtsanwalt, Notar oder Steuerberater hinzugezogen werden.
Ziel muss es sein, gerade im Ruhestand ruhig schlafen und das Leben frei nach den eigenen Wünschen gestalten zu können. Dafür ist es wichtig, das Vermögen von den oben genannten „Störfaktoren“ zu befreien und dann auch sinnvoll anzulegen.
Die Wahrscheinlichkeit, ein eigenes langes Leben zu haben, wird oft unterschätzt. Langlebigkeit in Verbindung mit der ansteigenden Inflation stellt jedoch ein nicht zu unterschätzendes Risiko für einen angenehmen Ruhestand dar. Daher muss sichergestellt werden, dass das Vermögen auch für ein langes und schönes Leben reicht.