Eine Einschätzung zu fondsgebundenen Versicherungen (Gastbeitrag von Thomas Krog, HonorarKonzept GmbH)

 

Dass die private Vorsorge als Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung für den Bürger unverzichtbar ist, wissen wir spätestens, seitdem Norbert Blüm sein Mantra von der sicheren Rente relativiert hat. Und wirft man einen Blick in den Jahresbericht der deutschen Versicherer für das Jahr 2017, kann man feststellen, dass die Deutschen dem Aufruf offensichtlich gefolgt sind – mit 88,2 Mio. existierenden privaten Altersvorsorgeverträgen kommen auf jeden Bürger mehr als 1 Vertrag pro Kopf.

Zumindest aber die klassischen Versicherungen, deren Ertrag maßgeblich vom Zinsniveau der Kapitalmärkte abhängt, geraten immer mehr unter Druck und verlieren auch in der Gunst der Anleger. Für das Jahr 2018 wird den Sparern ein Garantiezins von 0,9 % und eine durchschnittlich laufende Verzinsung von gerade mal 2,41 % gewährt – beides jedoch nicht auf den eingezahlten Beitrag, sondern nur auf den Teil, der nach Abzug der Kosten tatsächlich investiert wird. Berücksichtigt man zudem eine Inflationsrate von jährlich 1,5 % und Steuerabzüge auf die Erträge, bleibt unterm Strich nicht viel übrig. Das Branchenmagazin „Versicherungsjournal“ spricht in seiner Ausgabe vom 21.05.19 bereits „Vom schleichenden Tod der klassischen Versicherung“. Verständlich, dass die Sparer nach Alternativen suchen.

Eine solche Alternative bilden dabei fondsgebundene Versicherungen, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Da ein gut diversifiziertes Investmentfondsportfolio langfristig sehr lukrative Renditen bringt, steht dem Anleger bei dieser Sparform eine Auswahl verschiedener Investmentfonds zur Verfügung – je Versicherer zwischen 10 und 3.500. In diesem Artikel möchte ich aufzeigen, worauf bei der Produktart fondsgebundene Versicherung zu achten ist.

Bei der Möglichkeit des Erwerbs von Fonds auch ohne Versicherung stellt sich nämlich die Frage, welchen Sinn es macht, hier zusätzlich für eine Versicherung Kosten zu tragen. Jeder Erstklässler weiß nämlich, dass 1 – 2 = – 1 ist. Soll heißen, wenn ich durch eine Versicherung 1€ Steuern sparen kann, dafür aber 2€ Gebühren bezahlen muss, kommt unter dem Strich kein positives Ergebnis heraus. Und genau hier liegt das Problem der meisten Anbieter. Sie haben einfach zu hohe Kosten.

Eine positive Ausnahme bilden hier sogenannte Nettotarife, die frei von sämtlichen Provisionen kalkuliert sind und stark reduzierte Verwaltungskosten haben. Diese wenig bekannte Form der Altersvorsorge erhält man nur bei sogenannten Honorarberatern. Diese agieren völlig frei von Provisionen und werden ausschließlich vom Kunden vergütet. Im Gegenzug können diese Tarife anbieten, bei denen die o.g. Gleichung ein positives Ergebnis bringt.

Leistungsstarke Nettotarife bieten den Anlegern neben geringen Kosten außerdem noch die gleiche Flexibilität und die gleiche Anzahl an Fonds wie ein reines Depot. Allerdings trifft das auf die meisten der am Markt angeboten Produkte nicht zu. Daher lohnt es sich, die wenig bekannten Ausnahmen durch einen Honorarberater herausarbeiten zu lassen.

Thomas Krog, HonorarKonzept GmbH, 17.05.2019

Wichtiger Hinweis

Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Alle Angaben in dem Artikel stammen aus eigenen Erfahrungen und Quellen, die ich für vertrauenswürdig halte. Eine Garantie für die Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Wertentwicklungen in der Vergangenheit stellen keine Garantie für die künftige Wertentwicklung eines Finanzinstruments dar.