Diese Fragen sollten Sie Ihrem Berater unbedingt stellen!

Diese Fragen sollten Sie Ihrem Berater unbedingt stellen!

Viele Anleger in Deutschland wenden sich an Finanzberater, um bei ihren Anlage- und Vorsorgeentscheidungen Unterstützung zu bekommen. Vermögende Kunden entscheiden sich dabei eher für Anlageberater, während Menschen, die Vermögen aufbauen oder für ihr Alter vorsorgen möchten, eher Rat bei Versicherungsvertretern, Maklern und Allfinanzberatern suchen.

Wenn Sie sich für einen Berater entscheiden, ist es enorm wichtig, dass dieser von Anfang mit Ihnen einen Erfolgsfahrplan bzw. eine Strategie ausarbeitet. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Ihre Bemühungen nicht zielführend sind. Einen guten Berater an Ihrer Seite zu haben, kann einen enormen Mehrwert für Sie bringen. Leider können Berater auch mehr schaden, als dass sie echten Nutzen bringen. Dies liegt vor allem an zwei Dingen:

  1. Berater sind häufig verkappte Verkäufer, wodurch Interessenkonflikte entstehen.
  2. Oft werden Strategien eingesetzt, die mehr schaden als nützen. Gründe hierfür können fehlende Sachkompetenz oder ein übergeordnetes Interesse am Produktverkauf sein.

Deshalb sollten Sie Ihrem Berater vor Beginn der Geschäftsbeziehung folgende Fragen stellen:

1. Sind Sie ein gebundener Vertreter, Anlageberater oder Makler?

Die richtige Antwort lautet: Nein! Nur so stellen Sie sicher, dass Ihr Berater keine Interessenskonflikte hat und auch gemäß Ihrer individuellen Strategie aus einem umfassenden Anlageuniversum die für Sie passenden Produkte auswählen kann.

2. Welche Zulassung haben Sie?

Per Gesetz dürfen sich nur Honorar-Finanzanlagenberater und Versicherungsberater wirklich unabhängig nennen. Diese dürfen keine Provisionen annehmen bzw. müssen diese an die Kunden auskehren. Damit entstehen keine Interessenskonflikte. Der Berater „sitzt sozusagen mit Ihnen in einem Boot“. Die richtige Antwort hier sollte demnach lauten: Ich bin zugelassen nach §34h bzw. §34d, Absatz 2, der Gewerbeordnung.

3. Wie werden Sie bezahlt?

Die richtige Antwort hier sollte lauten: Transparent per Honorar. Das immer noch größte Problem in Deutschland, warum Menschen mit Ihrem Vermögensaufbau oder Ihrer Altersvorsorge nicht so richtig vom Fleck kommen, sind die teilweise hohen Gebühren der Fonds und Versicherungsverträge. Denken Sie immer daran, dass es keine Finanzberatung gibt, die umsonst ist.

4. Bieten Sie oder eine Ihrer Tochter- und Schwestergesellschaften eigene Anlagen an?

Die Antwort, die richtig ist, muss hier lauten: Nein! Insbesondere, wenn Sie von gebundenen Finanzanlagenvermittlern oder Versicherungsvermittlern beraten werden, laufen Sie in Gefahr hauseigene Produkte oder interne Fonds der Versicherungsgesellschaft in ihren Verträgen angeboten zu bekommen. Ihre Anlagen beinhalten dann mit hoher Wahrscheinlichkeit hohe Kosten, die sich auf Dauer erheblich aufsummieren können. Ihre finanziellen Ziele lassen sich damit nur suboptimal erreichen. Darüber hinaus bekommen Sie möglicherweise Produkte, die nicht sehr flexibel sind.

5. Was für Qualifikationen haben Sie?

In Deutschland ist für die Zulassung von Finanzberatungsdienstleistungen eine Sachkundeprüfung bei der IHK notwendig. Damit soll sichergestellt werden, dass zumindest eine Grundkompetenz gewährleistet ist. Um Kunden optimal beraten zu können, ist es wichtig zu schauen, dass und wie sich Ihr Berater kontinuierlich fortbildet. Die Top-Qualifizierung in der Finanzberatungsbranche ist der CERTIFIED FINANCIAL PLANNER (CFP®). Diese Zertifizierung ist international hoch anerkannt und garantiert einen hohen Beratungsstandard. Nur wenige Berater in Deutschland führen diesen Titel. Gute, weitere Qualifikationen sind spezielle Studiengänge sowie weiterführende Abschlüsse bei der IHK (z.B. Finanzfachwirt (IHK)). Ich selbst habe mich dazu verpflichtet, mich fortlaufend weiterzubilden. Aktuell absolviere ich ein Studium an der Universität Kaiserslautern zum Zertifizierten Spezialisten für Ruhestandsplanung (FH). Im September beginnt dann mein Studiengang mit dem Ziel, die CFP®-Zertifizierung zu erhalten.

6. Wie sieht ihr Planungs- und Anlageverwaltungsansatz aus?

Die richtige Antwort sollte sein, dass Ihr Berater sich nach einer schlüssigen Philosophie richtet und die Anlagestrategien danach ausrichtet. Er sollte dabei einen Ansatz verfolgen, der auf Markt-Timing und aktiven Handel verzichtet.

Peter Mallouk fasst es wunderbar zusammen:

„Ein Finanzberater kann die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Finanzziele erreichen, enorm erhöhen, indem er Ihnen die Seelenruhe schenkt, für Ihre Familie kontinuierliche Beratungsleistungen erbringt, mit Ihnen auf partnerschaftlicher Basis zu besseren Finanzentscheidungen gelangt und Ihnen vermutlich zu einer besseren Wertentwicklung Ihres Portfolios verhilft. Das alles ist möglich – wenn Sie den richtigen Berater finden.“ (Mallouk 2019, S. 187/188)

 

Quelle: Mallouk, Peter: 5 einfache Schritte zur optimalen Geldanlage. München 2019: FinanzBuch Verlag.

 

Wichtiger Hinweis

Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Alle Angaben in dem Artikel stammen aus eigenen Erfahrungen und Quellen, die ich für vertrauenswürdig halte. Eine Garantie für die Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Wertentwicklungen in der Vergangenheit stellen keine Garantie für die künftige Wertentwicklung eines Finanzinstruments dar.